Beim 1. FC Mönchengladbach starten die Ratinger Oberliga-Fußballer zu sorglos, liegen 0:2, 1:3 und 3:4 zurück. Letztlich dürfen sie aber jubeln, weil Ali Can Ilbay mit der ersten Führung per Elfmeter in der 90. Minute den Siegtreffer erzielt. Auf dem erhöhten Kunstrasenplatz der Ernst-Reuter-Sportanlage wehte am Samstagabend ein kalter, heftiger Wind. „Ich dachte, bei uns am Rheinstadion ist es windig, aber das hier ist ja furchtbar“, sagte Dennis Ruess, Trainer des 1. FC Monheim, der sich die Partie der Oberliga des 1. FC Mönchengladbach gegen Ratingen 04/19 ansah, da er noch Spiele gegen beide Mannschaften hat.
Ruess dürfte sich am Ende gut unterhalten gefühlt haben als neutraler Beobachter, als Trainer einer der beiden Mannschaften hätte er sicher eine Menge gesehen, das ihm nicht gefallen hätte. Und so war auch sein Kollege Martin Hasenpflug nach einem von Anfang bis Ende turbulenten Spiel erschöpft und blieb erst einmal auf der Trainerbank sitzen, vor der er während der 90 Minuten zuvor stets aktiv gewesen war. „Ich habe ja schon letztes Jahr mehr graue Haare bekommen, aber heute sind es viel mehr geworden“, sagte der Ratinger Trainer, der am Ende mit einem 5:4 (1:2)-Sieg wichtige drei Punkte für das Ziel Aufstiegsrunde bekommen hatte.
Ob das verdient war – darüber ließe sich streiten. Die Gäste kamen zweimal nach Zwei-Tore-Rückständen zurück, was Hasenpflug als „Moral“ und „positiv“ einstufte, vieles mehr hatte ihn aber gestört. „Mit der ersten Halbzeit bin ich super unzufrieden. Da hatte ich den Eindruck, dass meine Spieler das hier auf die leichte Schulter nehmen gegen den Vorletzten, bei dem sie letzte Saison 11:2 gewonnen hatten. Aber dass es hier mit Schönspielerei nicht reichen wird, hatte ich vorher gesagt. Und das hat man dann ja gesehen“, sagte Hasenpflug verärgert.
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